Projekte

Regelungen zum Umgang mit SARS CoV-2 in den Gesundheits- und Pflegeberufen

Das Gesundheitsnetzwerk Lübeck und Umgebung verlässt das Lübecker Ampel System (L.A.S.).

Das Lübecker Ampel System L.A.S. wurde von einer multiprofessionell besetzten Arbeitsgruppe mit Beratung durch das Gesundheitsamt der Hansestadt Lübeck erstellt. Es wird als nicht mehr notwendig erachtet und durch allgemeine Hinweise auf aktuelle Regelungen ersetzt.

Gesundheitsnetzwerk COVID-19

Seit dem 7. April 2020 findet eine wöchen- bzw. zweiwöchentliche Online-Konferenz zu den durch die Pandemie in der Hansestadt Lübeck aufgeworfenen Fragen und Folgen für die Gesundheitsversorgung statt. Die Initiative wird unterstützt vom Gesundheitsamt der Hansestadt Lübeck und dem taktisch-operativem Stab der Hansestadt Lübeck.

Im Namen des Netzwerk Ethikarbeit in Lübeck und Umgebung (NEL) und gefördert durch die Palliativnetz Travebogen gGmbH sowie die damals bestehende Pflegeberufekammer SH wurden alle Akteure des Gesundheitswesens in der Hansestadt Lübeck, die sich an der Versorgung von COVID‑19-Patient:innen beteiligen oder von der Pandemie berührt werden, zu einem offenen und fachlichen Austausch eingeladen. Hierzu zählten unter anderem niedergelassene Haus- und Fachärzt:innen, ambulante Pflegedienste, Alten- und Pflegeeinrichtungen, Einrichtungen der Eingliederungshilfe, KVSH Lübeck, Rettungsdienst, Hospiz- und Palliativversorger, Ehrenamtsorganisationen, Heilmittelerbringende, Gesundheitsamt, Bereich Soziale Sicherung, und Krisenstäbe der Klinken. In der Regel fanden sich zu den Netzwerkabenden 30 bis 40 Personen zusammen. Das Protokoll der Sitzungen wurde an mehr als 250 Personen und Institutionen in der Hansestadt versendet.

Das Gesundheitsnetzwerk Lübeck und Umgebung e.V. läd ab dem 03.05.2022 zu einer zweiwöchentlichen Konferenz zum Thema COVID-19 ein. Sie finden dienstags ab 19.00 Uhr statt. Die Treffen werden online über den Anbieter Zoom ausgerichtet.

Ziele der Konferenz sind:

  • Schaffung von sektorenübergreifenden Schnittstellen zu den Krisenstäben sowie unter den Versorgern
  • Regelhafter Austausch von Erfahrungen, Problemen, Ressourcen und best practice
  • Bewältigung der Folgen von Hygienemaßnahmen und sozialer Isolierung
  • Umsetzung von Teststrategien und Hygienemaßnahmen
  • Fragen um die Impfung und deren Ausgestaltung
  • Umgang mit geimpfungen und genesenen Personen
  • Koordinierung und Stärkung der außerklinischen Versorgung von COVID‑19-Pantienten
  • Möglichkeiten der Symptomlinderung bei COVID‑19-Erkrankten zu Hause und in den Pflegeheimen
  • Entlastung der Krankenhäuser durch Vermeidung von Einweisungen bei fehlender Indikation zur Aufnahme
  • Versorgung von COVID‑19-Erkrankten, die zu Hause/im Pflegeheim versterben möchten (Patientenwille)
  • Aufzeigen von Handlungsfeldern für die Krisenstäbe
  • Entwicklung von Handlungsmöglichkeiten anhand konkreten Projekten in Arbeitsgruppen

Die Konferenz wird über den Videokonferenzanbieter Zoom ausgerichtet. Sie benötigen neben der Meeting-ID ein Kennwort, welches wir Ihnen gerne vorab per E-Mail zukommen lassen.

Transform-Pflege-C19

Die Arbeitsgruppe des Gesundheitsnetzwerkes COVID‑19 in der Hansestadt Lübeck hat aus diesem Grund in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt ein Konzept für angepasste Infektionsschutzmaßnahmen in Alten- und Pflegeheimen entwickelt, das seit Mitte April in ausgewählten Lübecker Pflegeeinrichtungen wissenschaftlich begleitet eingeführt wird. Aktuell nehmen das Pflegewohnheim Erika-Gerstung-Haus der DRK Schwesternschaft und alle fünf Seniorenpflegeeinrichtungen der Vorwerker Diakonie teil. Dieses Konzept sieht insbesondere vor, dass bei Begegnungen zwischen immunisierten Bewohnerinnen und Bewohnern und ihren ebenfalls immunisierten Kontaktpersonen wie etwa Pflegenden und Angehörigen auf das Abstandsgebot und das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes verzichtet werden kann. Leitgedanke ist, die dringend notwendig gewordenen Lockerungen mit dem Schutz vor der Corona-Infektion in Übereinstimmung zu bringen.

Für die teilnehmenden Einrichtungen ist es wichtig, dass das Modellprojekt wissenschaftlich begleitet wird und dass noch nicht immunisierte Personen gut geschützt werden. Aus diesem Grund ist auch eine Notbremse mit dem Gesundheitsamt besprochen. Die wissenschaftliche Begleitung erfolgt durch die Sektion für Forschung und Lehre in der Pflege an der Universität zu Lübeck. Mit dieser Studie sollen mögliche Probleme in der Umsetzung und Risiken für den Infektionsschutz frühzeitig erkannt werden, um rechtzeitig gegensteuern zu können. Ein Hauptziel liegt darüber hinaus in der Erfassung der Auswirkungen auf die psychosoziale Gesundheit der Bewohnerinnen und Bewohner sowie die Arbeitsbelastung des Pflegepersonals zu untersuchen. Zum Vergleich nehmen daher auch Pflegeheime an der Studie teil, die das gestufte Infektionsschutzkonzept vorerst nicht einführen. Die Studie wird zeigen, ob und wie es gelingt, die Lebensqualität und die soziale Teilhabe der Bewohnerinnen und Bewohner durch den angepassten Maßnahmenplan zu reduzieren, ohne dass hierdurch das Infektionsrisiko steigt. Sie wird im Rahmen des vom Land Schleswig-Holstein geförderten Forschungsprojekts „Transform-Pflege-C-19“ durchgeführt.

Kontakt Studienleitung Transform-Pflege-C-19

Prof. Dr. Katrin Balzer
Sektion für Forschung und Lehre in der Pflege
Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie
Universität zu Lübeck
Tel.: 0451 500-51262
E-Mail: katrin.balzer@uksh.de